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Grossorient
der Schweiz

Weisheit, Stärke, Schönheit

Gemeinsam für den Fortschritt der Menschheit

Der 17. Mai ist jedes Jahr ein wichtiger Tag für die Anerkennung der Menschenrechte: der Internationale Tag gegen Homophobie, Biphobie, Transphobie und Intersexophobie (IDAHOBIT). Dieser Tag, an dem an die Entscheidung der Weltgesundheitsorganisation von 1990 erinnert wird, Homosexualität aus der Liste der psychischen Erkrankungen zu streichen, ist auch ein Warnsignal, eine Mahnung und ein Aufruf.

Er macht auf die immer noch allzu häufige Gewalt und Diskriminierung aufmerksam, denen Millionen von Menschen weltweit aufgrund ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Geschlechtsidentität, ihres Geschlechtsausdrucks oder ihrer Intersexualität ausgesetzt sind. Er erinnert daran, dass diese Identitäten in mehr als 60 Ländern unter Strafe stehen, manchmal sogar mit Gefängnis oder Tod. Sie ruft zu einer gemeinsamen Mobilisierung auf, um die Rechte, die Würde und die Freiheit jedes Einzelnen in seiner Einzigartigkeit und Wahrhaftigkeit zu gewährleisten.

Der Grand Orient de Suisse: Bekräftigung der freimaurerischen Werte angesichts von Intoleranz und wiederauflebenden diskriminierenden Gefühlen. Der Grand Orient de Suisse kann angesichts dieser Realitäten nicht schweigen. Er bekräftigt an diesem Tag sein tiefes Bekenntnis zu den Grundprinzipien der universellen Freimaurerei:

  • Gewissensfreiheit
  • Gleichberechtigung
  • Bedingungslose Achtung der Menschenwürde

Durch unser Engagement bekräftigen wir, dass Identitäten keine Fehler sind, Unterschiede keine Bedrohungen und Nuancen keine Anomalien. Im Gegenteil: Sie sind der Reichtum der menschlichen Welt, die Quelle der Vielfalt der Gedanken, Existenzen und Lebenswege.

Die Brüderlichkeit, die wir in den Mittelpunkt unseres freimaurerischen Handelns stellen, kann nicht an Bedingungen geknüpft sein. Sie darf niemanden ausschließen. Sie gilt nicht nur für diejenigen, die uns ähnlich sind, sondern umfasst alle, die in Wahrheit, Frieden und Harmonie mit ihren tiefsten Werten leben wollen. Ablehnung, Spott, stillschweigende Duldung oder Ignoranz können mit unserem Ideal nicht vereinbar sein. Wir können nicht behaupten, die Menschheit zu verteidigen, ohne alle Menschen in ihrer Vielfalt an Geschlechtern, Sexualitäten, Identitäten und Lebenswegen einzubeziehen.

Anlässlich dieses Tages hat der Grand Orient de Suisse beschlossen, die Farben der Regenbogenflagge, dem universellen Symbol für Vielfalt, Stolz und Kampf gegen Diskriminierung, in sein Logo aufzunehmen. Diese visuelle Geste ist nicht nur eine reine Dekoration: Sie unterstreicht unseren Willen, unsere Unterstützung für all jene sichtbar zu machen, die sich manchmal noch verstecken, verteidigen oder rechtfertigen müssen, um so existieren zu können, wie sie sind.

Wir wissen, dass der Kampf gegen Diskriminierung nicht nur mit Texten oder öffentlichen Stellungnahmen gewonnen werden kann, so wichtig diese auch sein mögen. Er wird auch durch unser Verhalten, unsere Worte, unser Schweigen, unsere Blicke und die Entscheidungen, die wir jeden Tag individuell treffen, entschieden. Der Respekt gegenüber LGBTQIA+-Personen darf nicht auf einen symbolischen Tag beschränkt bleiben. Er muss unsere Logen, unsere zwischenmenschlichen Beziehungen, unsere Art, Toleranz und Humanismus zu leben, durchdringen. Er verlangt von uns ständige Wachsamkeit gegenüber Stereotypen, impliziter Ausgrenzung und alltäglicher Diskriminierung.

In einer Welt, die oft entlang von Identitäten fragmentiert ist, ist es unsere Verantwortung, die Arme zu öffnen und keine Grenzen zu ziehen. Es gibt keine Hierarchie der Existenzen. Es gibt keine „legitime“ Identität und keine „tolerierte“ Identität. Es gibt nur Menschen, die nach Anerkennung, Respekt und Würde suchen. Freimaurer zu sein bedeutet, die Angst vor dem Anderen abzulehnen. Es bedeutet, das Einzigartige und Universelle in jedem Menschen anzunehmen und zu verstehen, dass gerade diese Vielfalt uns bereichert. Der Internationale Tag gegen Homophobie, Biphobie, Transphobie und Intersexophobie ist nicht nur ein Datum, das man sich merken sollte. Er ist ein Aufruf zum Handeln, zum Zuhören, zum Verstehen und zum Weitergeben. Denn Rechte festigen sich nur, wenn sie geteilt, gelehrt und verteidigt werden.

Der Grand Orient de Suisse verpflichtet sich, diese Mission in Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedern, Logen, Partnern und der Zivilgesellschaft fortzusetzen.

An diesem 17. Mai bekräftigen wir mit Nachdruck und Klarheit:

  • Würde kennt keine Bedingungen.
  • Freiheit kennt keine Normen.
  • Und Brüderlichkeit kennt keine Grenzen.

Mit brüderlichen Grüßen

Der Rat der Ordensbrüder

Grand Orient de Suisse